Stefan Wackerbauer bringt Punkte aus Belgien mit
Stefan Wackerbauer startete am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps in sein zweites Rennwochenende in dieser Saison. Der Bayer, der mit der österreichischen Mannschaft Interwetten.com Racing antritt, zeigte im ersten Lauf eine Aufholjagd, die mit Rang neun belohnt wurde. Im zweiten Durchgang schied der Förderkandidat der Deutsche Post Speed Academy nach einem Unfall vorzeitig aus.
Die Rennstrecke in Spa-Francorchamps empfing die Piloten der Formel Renault 2.0 mit typischem Ardennen-Wetter. Aufgrund des Nebels wurde das erste Qualifying am Samstagvormittag zunächst zwei Stunden später ausgetragen als geplant und auch der Startzeitpunkt des ersten Rennens verschob sich.
Im Zeittraining sicherte sich Stefan bei Temperaturen unter 10 °C den achten Platz seiner Gruppe, damit durfte er sich in der Startaufstellung auf Position 15 platzierten. „Ich war in meiner letzten Runde auf Kurs Top 3, aber gelbe Flaggen haben mir leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Am Samstagmittag folgte dann der Start zum ersten Lauf des Wochenendes. Als 14. reihte er sich nach dem Start ein und machte Jagd auf Alex Albon und Nyck de Vries. KTR-Pilot Albon knackte Stefan in Umlauf zwei und hatte fortan die beiden Koiranen-Fahrer Guilherme Silva und Nyck de Vries vor sich. Der Niederländer war in Runde vier fällig, in der er zudem noch von einem Unfall zweier Kontrahenten profitierte und auf Rang elf vorgespült wurde. Guilherme Silva war wenig später dran und Stefan hatte die Top Ten erreicht. Doch er wollte mehr und nahm seinen Vordermann Esteban Ocon ins Visier.
„Leider wollte ich wohl zu viel und wäre fast in die Reifenstapel gekracht“, beschreibt Stefan seinen Ausrutscher ins Kiesbett, der ihn plötzlich in die Verteidigerrolle brachte, weil Mikko Pakkari danach formatfüllend in seinem Rückspiegel auftauchte. Mit schnellen Sektorzeiten entledigte Stefan sich des Drucks des Finnen, aber der Franzose Ocon vor ihm war bereits zu weit enteilt, um ihn trotz teilweise schnellerer Rundenzeiten noch einholen zu können. Dafür schlüpfte der Deutsche nach dem Ausfall des Italieners Luca Ghiotto noch eine Position weiter nach vorne und wurde als Neunter abgewinkt.
„Es war wichtig, ein Resultat in den Punkten zu holen. Außerdem waren meine Rundenzeiten nicht schlecht.“
Am Sonntagvormittag stand das zweite Qualifying auf dem Programm und Stefans Gruppe musste direkt um 9.00 Uhr auf die Strecke. Nachdem die 15 Zeittrainings-Minuten beendet waren, fand Stefan sich auf Rang zwölf seiner Gruppe wieder. „Mein Auto war gut, aber ich bin leider einmal neben die Strecke geraten und habe so eine bessere Platzierung weggeworfen“, ist Stefan ehrlich. „Rang vier in der Gruppe wäre möglich gewesen.“
Von Startplatz 24 ging es für Stefan ins zweite und letzte Rennen des Spa-Wochenendes. „Weil wir ja nichts zu verlieren hatten, haben wir eine Abstimmung probiert, die vor allem auf hohen Top-Speed ausgelegt war. In der ersten Runde hat sich diese Entscheidung als sehr gut erwiesen, ich war bereits auf Rang 19 nach vorne gefahren.“ Zu Beginn von Runde zwei duellierte er sich mit Gastfahrer Gregor Ramsay.
„Er hat mich mehrfach neben die Strecke gedrückt und fast in die Mauer abgedrängt, bis ich letztendlich abgeflogen bin“, erzählte Stefan, der mit 7,8 g heftig in die Streckenbegrenzung einschlug und ausschied.
„Es war ziemlich überflüssig, zumal er ja auch ein Gaststarter war. Ich denke, dass es bis in die Top Ten hätte gehen können, denn in der einen Runde, die ich ja nur im Rennen war, war mein Auto richtig gut. Aber immerhin haben wir an diesem Wochenende wieder Einiges gelernt, was wir beim nächsten Rennen in drei Wochen in Moskau umsetzen wollen.“